Kleinlokomotive
der Leistungsgruppe II
mit mechanischem Getriebe (KöII)
Gebaut 1935
von Deutz in Köln, Fabriknummer 13674
Leistung 100
PS, Gewicht 20 Tonnen, Geschwindigkeit 30 km/h
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Wie
neu: Bei der Abnahmefahrt im Oktober 2018 |
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Seit
1954: Rückwand mit dem dritten Fenster (Foto: 2018)
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Geschichte:
1935 bis 1945
Luftmunitionsanstalt 3/IX Harpstedt (Dünsen)
Zu Kriegsende
durch Sprengversuch stark beschädigt.
Danach
in den Besitz der Kleinbahn Delmenhorst – Harpstedt übergegangen.
1951 bis 1954
bei Schöma in Diepholz repariert und umgebaut:
- Einbau eines
Daimler-Benz-Dieselmotors Typ M204A (90 PS).
- Erstellung
des für diese Lok typischen Führerhauses mit flachem Dach
und drittem Fenster in der Rückwand.
- Anbau von
Zusatzgewichten an den Pufferbohlen.
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1954 bis 1964
Einsatz als Strecken- und Rangierlok bei der Ankum – Bersenbrücker
Eisenbahn.
1964 bis 1979
Einsatz auf der Anschlussbahn der Fa. Rethe-Speicher in Hamburg.
Nach einem Getriebeschaden drohte der Lok die Verschrottung. 1984 nahmen sich die Mitglieder der "Wilhelmsburger Fußball-Altherrenauswahl Spendenfonds e.V." der Lok an. Der Verein spielte Spendengelder für die Konservierung der Lok ein, übernahm die praktische Arbeit und stellte die Lok 1989 weitgehend entfeinert als Denkmal- bzw. Spielplatzlok auf einem Gleisrest der Wilhelmsburger Industriebahn auf. Leider erfolgte die Pflege durch öffentliche Stellen nicht so wie von der Altherrenauswahl erwartet, so dass die Lok wieder verfiel. 1994 wurde die Lok in desolatem Zustand von DHEF-Mitgliedern entdeckt.
Die Altherrenauswahl unterstützte die Bestrebungen der DHEF, der Lok in Harpstedt eine bessere Zukunft zu bieten.
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Denkmal-
bzw. Spielplatzlok auf einem Gleisrest der Wilhelmsburger Industriebahn
(1994) |
Warten
auf eine bessere Zukunft in Harpstedt (2006)
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Im
Tausch gegen eine Gedenktafel aus Bronze und einen Speichenradsatz als
Ersatzdenkmal konnte die Lok im November 1994 nach Harpstedt geholt
werden.
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Aufarbeitung:
Im Sommer 2007
wurde begonnen, die Lok im Rahmen eines von der Stadt Delmenhorst geförderten
Projektes mit 1-Euro-Kräften bei der „Neuen Arbeit gGmbH“
aufzuarbeiten.
Das Logistik-Bataillon
der Lilienthal-Kaserne in Delmenhorst-Adelheide transportierte die Lok
zur „Neuen Arbeit“.
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Zum Projektende
im September 2009 war die Lok äußerlich aufgearbeitet,
hatte eine Druckluftanlage und Beleuchtung.
Der Motor
war nicht mehr reparabel.
Der Versuch,
das Getriebe in der Ausbildungswerkstatt einer Maschinenfabrik überholen
zu lassen, war leider nicht erfolgreich.
Bis Anfang
2013 war Lok 222 nun hohles Ausstellungsstück am Harpstedter
Bahnsteig.
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Neuen Schwung
brachte der Erwerb eines Ersatzteilspenders mit passendem Getriebe.
Von 2013
bis 2018 wurde Lok 222 in der eigenen Werkstatt der DHEF betriebsfähig
hergerichtet.
Leider konnte
nicht alles, was bei der „Neuen Arbeit“ eingebaut worden
war, verwendet werden.
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Arbeiten
in der DHEF-Werkstatt:
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Blecharbeiten,
neue Lackierung
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Einbau
Elektroanlage
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Aufarbeitung
der Bremsanlage (mechanischer Anteil)
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Aufarbeitung
des Fahrwerks und der Zug- und Stoßeinrichtungen
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Einbau
der Druckluft-Bremsanlage
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Einbau
Getriebe
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Beschaffung
und Einbau eines Deutz-Motors
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Aufarbeitung
und Einbau eines Kühlers
Extern
vergebene Arbeiten:
Die DHEF
haben in den 24 Jahren der Aufarbeitung
31.000 Euro und ungezählte Arbeitsstunden
in die Aufarbeitung der Lokomotive investiert.
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